Zum Thema „fairer Handel“ fällt vielen Menschen vor allem ein Produkt ein: Kaffee. Zu Guatemala fällt einem neben Bananen vor allem ein Produkt ein: Kaffee.

Nachdem wir uns seit Jahren im fairen Handel und Direktimport von Produkten aus Guatemala bemühen und dort mehrere Monate im Jahr in einer Gegend leben, wo indigene Kleinbauern einen Hochlandkaffee von internationaler Top-Qualität kultivieren, lag der Gedanke bzw. der Wunsch schon lange nahe, uns auch in Sachen fairer Kaffee zu engagieren.

Wenn man etwas genauer hinsieht, ist das jedoch gar nicht so einfach. Man hört ja immer, dass der Markt und die Handelswege für den Kaffee sehr klar abgesteckt sind. Und größtenteils stimmt das auch. So braucht man auch in Guatemala eine spezielle Lizenz um Kaffee zu exportieren und an die kommt man nicht einfach so ran. Dann muss man noch die richtigen Kontakte zu den richtigen Bauern haben, mit denen man ein gemeinsames Qualitätsverständnis teilt und die gewillt und fähig sind, auf nachhaltige Weise diese Qualität zu liefern. Und zudem muss man auch wirklich persönlich in den Kaffee-Gärten präsent sein.

Kaffee ist an sich ein hochspezielles Produkt, das auch ein sehr hohes Maß an Wissen bedarf. In all meinen Jahren in Guatemala war der Schwerpunkt meines Interesses dann doch anders gelagert und ich würde lügen, wenn ich mich als absoluten Kaffee-Experten bezeichnen würde – denn da gibt es ganz andere. Man kriegt zwar im Laufe der Jahre viel über Kaffee mit, sieht viel, hört viel, probiert so ziemlich alles mal aus und entwickelt auch einen ausgeprägten Geschmack. Aber mit den richtigen Kaffee-Kennern kann man da noch lange nicht mithalten.

Ich habe das Glück, dass einer meiner besten Freunde unter den in meinem Dorf lebenden Ausländern einer von diesen wenigen absoluten Kaffee-Freaks ist. Er ist seit Jahrzehnten in Land und Leute verliebt, mit der Bevölkerung eng befreundet und seit vielen Jahren im Kaffee involviert – selbst als kleiner Kaffeebauer am Feld draußen, als ein nach Perfektion strebender Veredler des Kaffees durch alle Produktionsschritte und auch als passionierter Kaffeetrinker. Zudem ist er einer von ganz wenigen ausländischen Einzelpersonen, die eine Lizenz zum Kaffee-Export aus Guatemala besitzen und so betreibt er seit Jahren echten direkten Export nach Europa – ganz nach dem Motto „Klein aber fein.“.

Mit diesem Freund von mir haben wir uns jetzt zusammengetan und das Ergebnis davon ist unser neuestes Produkt: „Gukumatz – Café Pedrano“ ist die Verwirklichung meines langjährigen Wunsches, einen tatsächlich fair gehandelten Spitzenkaffee anbieten zu können. Unser Café Pedrano ist ein wahrer Genuss für anspruchsvolle Kaffeetrinker. Überzeugen Sie sich selbst!

Hier geht es zum Kaffee.

Auf ein paar Punkte rund um unseren Kaffee möchte ich an dieser Stelle noch genauer eingehen:

1. Was heißt „Café Pedrano“?
Pedrano heißt in Guatemala „aus San Pedro stammend“ und unser Kaffee ist ein echter Pedrano. Er kommt aus San Pedro La Laguna, einer fast 100%ig indigenen Ortschaft am Fuße des gleichnamigen Vulkans (San Pedro) und am Ufer des berühmten Lago de Atitlán. Wir lieben die Bewohner von San Pedro, die Pedranos, und darum wählten wir auch für unseren Kaffee diesen Namen.

2. Fairer Handel, fairer Preis!
Von Anbau und Ernte, über die Weiterverarbeitung zum Rohkaffee vor Ort, den Export bis hin zur Röstung in Europa – alles basiert bei uns auf kleinsten Mengen und Strukturen. Großgrundbesitz gibt es bei uns nicht, die kleinen Kaffee-Felder sind im Besitz von zahlreichen Kleinbauern. Da wir diesen Kaffee von Menschen beziehen, mit denen wir in einem Dorf auch zusammenleben und noch lange friedlich zusammenleben möchten, stellt sich die Frage der fairen Entlohnung erst gar nicht. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit, weil wir auch langfristig mit ihnen zusammen arbeiten möchten. Der Weg unseres Kaffees nach Europa kommt ohne Zwischenhändler aus. Wir beziehen den Kaffee direkt von den Leuten, die auch am Feld draußen stehen und so bekommen diese auch einen sehr guten Lohn für ihre Mühe. Mit diesem Kaffee unterstützen Sie garantiert keine großen Konzerne, sondern die kleinen indigenen Kaffee-Bauern aus San Pedro. Und alle anderen Beteiligten (das inkludiert uns selbst) sind reine Idealisten, für die der Kaffee keinen Broterwerb darstellt.

3. Fair trade?
Wir verzichten bewusst auf das mittlerweile etablierte und prominente „Fair-Trade“-Siegel und mit dieser Philosophie stehen wir unter den kleinen Anbietern von direkt gehandeltem Kaffee ganz und gar nicht alleine da. Anstatt für die Zertifizierung und jährliche Gebühren investieren wir unser Geld lieber in zufriedene Bauern und gute Qualität. „Fair Trade“ sagt nämlich noch nicht zwingend etwas über die Qualität des Kaffees aus. Eher über die Quantität, denn bei einem kleinen Produktionsvolumen wie unserem zahlt sich die Zertifizierung nicht aus.

4. Bio?
Ähnlich wie beim „Fair Trade“ Siegel verhält es sich unserer Meinung auch mit der Bio-Zertifizierung. Wir wissen und können selbst vor Ort sehen, dass bei unserem Kaffee keine Chemikalien im Anbau und – noch viel wichtiger – in der Weiterverarbeitung verwendet werden. Der Großteil unseres Kaffees kommt auch von so kleinen Parzellen in unwegsamsten Gelände bis 2400 m.ü.d.M., wo sich der Einsatz von Kunstdünger, Herbiziden, Pestiziden etc. nicht rentieren würde. Unser Kaffee reift langsam und gesund in Gesellschaft anderer Pflanzen und im Schatten von verschiedensten Bäumen heran, bis er mit der Hand geerntet wird. Danach legen wir höchsten Wert auf eine sorgfältige schimmelfreie Weiterverarbeitung (Nassaufbereitung) von der Kaffeekirsche bis zum Rohkaffee, wo der Einsatz von Fungiziden unnötig ist. Die Qualität, die unser Kaffee am Ende hat, erreicht man unserer Ansicht nach auch nur auf diese Art.

5. „Single Origin“?
Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal unseres Kaffees ist, dass er ausschließlich von einem Ort stammt und nicht mit anderen Kaffees vermischt wird, wie das bei den meisten handelsüblichen Kaffees der Fall ist. Auf Englisch heißt das „Single Origin“ und für den Kaffeekenner heißt das, dass er genau sagen kann, wo sein Kaffee herkommt. Außerdem kann man einen nicht vermischten Kaffee „auf den Punkt“ genau rösten, sodass sich seine Aromen perfekt entfalten können. Beides trifft auf unseren Kaffee eindeutig zu.

6. Arabica/Robusta?
In unserem Fall stellt sich die Frage nicht. Unser Kaffee ist als Hochlandkaffee zu 100% von der Art Arabica und zwar von einer speziellen Sorte, die nur auf der Nordseite der Vulkane rund um den Atitlán See angebaut wird.

7. Was macht die Qualität sonst noch aus?
Unsere Lieferanten wissen, dass wir Ihnen zum ausverhandelten Preis nur perfekt reife Kaffeekirschen abnehmen. Da die Kirschen auf der Rispe zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen, macht es einen deutlichen Mehraufwand bei der Ernte aus, wenn man Stück für Stück die reifen Früchte abzupft und dafür immer wieder ins Kaffeefeld geht. Für die Qualität und das Aroma des Kaffees ist das ein sehr wichtiger Faktor. Ein weiterer Faktor ist die Perfektion der Aufbereitung und Röstung des Kaffees. Bei all dem legt sich mein Partner und Freund, der Kaffee-Experte, höchstpersönlich ins Zeug, um optimale Qualität aus dem Naturprodukt herauszuholen. Ich finde, er macht das richtig gut. Ein wichtiger Faktor der Qualität unseres Kaffees ist auch das kleine Produktionsvolumen. Darum gibt es unseren Kaffee nur „solange der Vorrat reicht“.

8. Wie und wo wir rösten?
Unser Kaffee kommt in Direktimport als Rohkaffee von Guatemala nach Süd-Deutschland und wird dort auf den Bedarf abgestimmt in kleinen Mengen geröstet, sodass er immer frisch ist. Selbstverständlich veredeln wir die Bohnen in Trommel-Langzeitröstung mit für unseren Kaffee optimierter Röstdauer und –temperatur. Da sind wahre Kaffee-Tüftler am Werk, deren Ziel es ist, aus jeder Bohne das Maximum an Aroma herauszuholen.

9. Wie Sie unseren Kaffee am besten genießen?
Jeder Kaffeegenießer hat so seine Vorlieben. Wir finden, dass unser Kaffee absolute Spitze bei Cappuccino, Latte und Macchiato ist. Sollten Sie ihn als Espresso genießen wollen, werden Sie auch wahre Freude haben – mahlen Sie ihn dann etwas feiner. Auch als Freund des Filterkaffees werden Sie unseren Kaffee schätzen.

Glauben Sie uns?
Wenn ja, dann danken wir Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Sollten Sie sich lieber doch vor Ort in Guatemala überzeugen wollen, dass die Darstellung unseres Produktes stimmt, dann laden wir Sie gerne ein uns zwischen Dezember und April zur Zeit der Kaffee-Ernte in Guatemala zu besuchen. Wir oder unsere Partner zeigen Ihnen gerne, wo unser Kaffee herkommt und wie dort alles gemacht wird. Wir haben nichts zu verstecken und in dem Punkt haben wir den Konzernen so richtig was voraus. Denn deren Machenschaften spielen sich hinter hohen Mauern und verschlossenen Toren ab – so etwas sieht man in Guatemala sehr wohl auch.

Das hier sind unsere eigenen Fotos:

Ich beim Kaffee-Pflücken

Ich beim Kaffee-Pflücken

Kaffeekirschen

Kaffee-Kirschen

Rohkaffee

Rohkaffee

Kaffee lang

Unser Kaffee – fertig verpackt im Aroma-Schutzbeutel

Wer noch etwas über den Unterschied von billigem und gutem Kaffee und die Machenschaften der Konzerne  lernen möchte, kann ja mal z.B. dieses Video hier ansehen.